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Verlagsgeschichte

Die Geschichte des Verlages könnte nicht passender anfangen als mit: „Es war einmal ...“

Es war einmal eine freundliche, ältere Dame: Frau Partisch. Sie traf sich jeden Freitag mit ihren Freundinnen zum Kaffeekränzchen. Man schwatzte über dies und das und trank gemütlich Kaffee. Weil man sich aber nicht jeden Freitag etwas Neues zu erzählen hatte, fingen die Damen an, reihum kurze Geschichten vorzulesen. Ganz besonders angetan hatte es ihnen dabei die Geschichte der „Kleinen Leute von Swabedoo“. Die Damen wollten gern das Buch kaufen, in dem diese Geschichte erschienen war, aber es war vergriffen und nicht mehr zu bekommen.

Anstatt die Geschichte nun einfach abzuschreiben, machte Frau Partisch sich die Mühe, die Geschichte umzuschreiben, auszuschmücken und zu verändern, um die neue Fassung dann zu kopieren. Zunächst für die Damen des Kaffeekränzchens, dann für die Verwandten der Damen, dann für die Freunde der Verwandten ....... bei so ungefähr der 100sten Kopie sagte Frau Partisch: „Lasst uns zusammenlegen und ein richtiges Heftchen drucken! Das kann dann jeder zum Selbstkosten-Preis bekommen.“ Gesagt, getan!

Frau Partisch setzte sich mit dem Verlag in Verbindung, bei dem die Geschichte in dem Sammelband erschienen war und erhielt schließlich das Recht, die Geschichte als Heftchen zu veröffentlichen. Stolze 500 Exemplare wurden in Auftrag gegeben. Die Damen des Kaffeekränzchen klebten auf jedes einzelne ein kleines Pelzchen und verkauften die Heftchen dann zu einem aufgerundeten Preis.

Es dauerte kein Jahr, da waren die Hefte schon alle verkauft. Also gaben die Damen tausend Hefte in Auftrag. Es dauerte kein Jahr, da waren die Hefte schon wieder alle verkauft. Mutig geworden, erhöhte man die Auflage auf 3.000 Stück ! Es dauerte kein Jahr ... Natürlich trafen sich die Damen weiterhin zu ihrem Kaffeekränzchen. Und natürlich las man sich weiter Geschichten vor. Und weil beim aufgerundeten „Selbstkostenpreis“ immer ein paar Pfennige übrig blieben, hatte man nach 5.000 verkauften Heften genug Geld zusammen, um eine weitere Geschichte in Heftchenform herauszubringen: „Die Kastanie“ von Ingeborg Ziemann; eine der Damen des Kaffeekränzchens. Die neue Geschichte verkaufte sich ebenfalls sehr gut, so dass man nach einigen tausend verkauften Heftchen wieder ein bisschen Geld für noch eine neue Geschichte zusammen hatte.

Allmählich wurde aus dem Vergnügen richtige Arbeit. Und das Finanzamt fand, dass diese Sache so langsam kein Hobby mehr sei, sondern ein richtiges Geschäft. Also gründete Frau Partisch zusammen mit Ihrer Freundin Frau Ziemann einen Verlag und nannte sich „fn-Verlag“. Als Logo wählte man ein „fn“-im-Kreis, was „Freitagskreis Nahe“ bedeuten sollte; daraus hatte sich schließlich alles entwickelt.

Leider stellte sich schon kurze Zeit später heraus, dass es bereits einen Verlag mit diesem Namen gab. Also nannte man sich um in „Verlag Partisch & Ziemann“. Nach einigen Jahren war das Geschäft der freundlichen, älteren Dame so umfangreich geworden, dass ihr die Verwaltung über den Kopf wuchs. Die Buchhaltung war eine einzige Katastrophe und sie verlor völlig den Überblick über laufende Kosten und Einnahmen, bis die Druckerei eines Tages sagte: „So geht’s nicht weiter“. Man setzte sich zusammen und entschied, dass eine ordentliche Verlagsleitung den Karren wieder flott kriegen könnte. Denn eigentlich verkauften sich die liebevoll ausgewählten und gestalteten Heftchen immer noch sehr gut. Das Problem lag im Management! Frau Ziemann zog sich aus dem Geschäft zurück und man gründete eine GmbH, die „Verlag partisch & röhling GmbH“, wobei 50% des Verlages von der Druckerei übernommen wurden. Die Frau des Druckereibesitzers, Frau Röhling, krämpelte die Ärmel hoch und begann die (im wahrsten Sinne des Wortes) Waschkorbablage in eine ordentliche Buchhaltung umzuwandeln. Sie kümmerte sich um ein vernüftiges Fertigungs- und Vertriebssystem und organisierte den Verlag gründlich durch. Schlecht laufende Titel mussten leider aussortiert werden, so schade es um die Geschichten auch war. Es half nichts! Nach einigen Monaten harter Arbeit war es dann geschafft: Der Verlag schrieb wieder schwarze Zahlen und begann, seine Schulden abzutragen. Mehr noch! Nach wenigen Jahren wurde so viel Gewinn erwirtschaftet, dass neue Heftchen ins Programm aufgenommen werden konnten! Frau Partisch war heilfroh, dass sie den „lästigen Bürokram“ los war. Sie hielt eifrig Ausschau nach neuem Material und schrieb selbst viele Kurzgeschichten für den Verlag. Nach einigen Jahren wurde sie allerdings krank und zog sich völlig aus dem Verlag zurück. Frau Röhling entschied aber, den Namen „Partisch“ im Firmennamen zu belassen.

Inzwischen hat der Verlag über 40 Titel im Programm. Die „Kleinen Leute von Swabedoo“ aber, sind nach wie vor der Renner! Inzwischen liegt die Gesamt-Auflagen bei sagenhaften 650.000 Stück!

(Wir zählen weiter)